Ein langes Wochenende an der Nordsee, mit Ausflug nach Langeoog, traditionellem Teetrinken und Möwenschiet…
Wenn man an „Strand“ denkt, kommen einem gleich Bilder der Karibik in den Sinn. Mit weißen Sandstränden, Palmen und blauem Meer. Nicht so der Strand in Deutschland…da ist es eher grau, kalt, nass und das Meer versteckt sich irgendwo am Horizont.
Aber der Norden hat trotzdem seinen Charme. Man ist umgeben von Klinkerhäusern, Möwen und flachen Landschaften. Ende März fuhr ich mit drei Freundinnen an die Nordsee. Unser Ferienhaus lag in Carolinensiel, was ziemlich nah am Meer liegt. Und hätten wir uns an den Gezeitenkalender gehalten, hätten wir das Meer bestimmt auch gesehen. So standen wir neben den typischen Strandkörben mit Blick auf das Wattenmeer. Da es zu dieser Zeit noch ziemlich kalt war, entschieden wir uns dann spontan den Ausblick von dem Café Wattkieker zu genießen und sich mit einem Kaffee zu wärmen.
Total charmant (und fast menschenleer) war auch Jever, dass für sein Bier bekannt ist. Doch statt uns die Brauerei anzuschauen, wählten wir ein kleines, süßes Teehaus, in dem uns gezeigt wurde wie man auf richtige Art und Weise bei den Ostfriesen Tee trinkt. Mit Kluntje (Kandiszucker), Rohm (Sahne) und Stövchen. Und nach Unmengen von Tee und zu wenig Toiletten wissen wir jetzt auch, dass man sich mindestens dreimal vom Gastgeber nachschenken lassen sollte, wenn man wieder eingeladen werden möchte, dass die Sahne nicht umgerührt wird und der Tee mit drei Schlucken getrunken werden muss. Und wenn die Kerze im Stövchen ausgepustet wird, signalisiert man dem Gast auf diskrete Weise, dass die Teestunde vorbei ist und er sich vom Acker machen darf…hätte ich das früher gewusst, hätte ich das mit dem Stövchen schon früher bei mir eingeführt…????
- Watt und ein steckengebliebener Kinderschuh
- …noch mehr Watt
- Hafen in Carolinensiel
- ostfriesische Teekultur
- Teehaus Tüddelpott
Am Wochenende mit der Fähre nach Langeoog war wohl auch eine Idee, die mehrere hatten. Aber man muss dazu sagen, es war der Beginn der Ferien und so strömten Touris über Touris mit ihren Caddys auf die lange Insel, die wirklich sehr schön ist.
Die Atmosphäre war trotz der ganzen Menschen sehr entspannt. Lag vielleicht auch daran das der Zug einem vom Hafen zur Stadt mit wahnsinnigen 25 km/h befördert. Da ist man automatisch entschleunigt, ob man will oder nicht. Der Strand auf Langeoog erschien mir total unwirklich. Sehr groß und verläuft super flach ins Meer, das wir tatsächlich doch noch von Nahem sehen konnten. Das Wetter war sehr diesig, aber die Sonne schien und tauchte die ganze Szene in ein besonderes Licht.
- Insel Langeoog
Sonntagmittag ging es dann wieder zurück und ich muss ehrlich sagen, ich habe mich gefreut, als allmählich wieder die Berge auftauchten. Das flache Land ist zwar mal schön zu sehen, alles in allem gefällt es mir im Süden aber doch besser. Zum Abschalten und Runterkommen ist die Nordsee, bzw. sind die ganzen kleinen Inseln zu empfehlen. Doch für jemanden, der es lieber sonniger, wärmer und vor allem das Bergsteigen mag, ist es nichts ????